Warum eine Persona erstellen? Damit Sie herausfinden, was Ihr Publikum bewegt! Das macht das Schreiben sofort leichter und Ihre Texte lesenswerter.
Wenn Sie mit Ihren Texten Menschen bewegen wollen, müssen Sie wissen, was diese Menschen bewegt. Ein effektiver Weg, das herauszufinden, besteht darin, für jede Ihrer Zielgruppen eine Persona zu erstellen.
Was ist eine Persona?
Stellen Sie sich vor, Sie schrieben jeden Ihrer Texte für einen Freund, eine enge Verwandte oder eine andere Ihnen vertraute Person!
Natürlich wüssten Sie, wie diese Person tickt, was sie an welchem Thema interessant findet, wie viel Vorwissen sie mitbringt, womit Sie sie zu Tode langweilen, ob sie den Text lieber gedruckt liest oder online, und welche Tonalität ihren Nerv trifft.
Würde Ihnen das Schreiben nicht sofort viel leichter fallen, wenn Sie sich mit jedem Text an eine(n) solche(n) Vertraute(n) wenden könnten?
Indem Sie für jede Ihrer Zielgruppen eine Persona erstellen, schaffen Sie sich diese Vertrauten einfach selbst.
Eine Persona ist eine fiktive Person. Sie steht stellvertretend für alle Mitglieder einer Zielgruppe, vertritt typische Werte, verfolgt typische Ziele und kämpft mit typischen Problemen.
Es handelt sich nicht um einen realen Menschen. Dennoch hat Ihre Persona viel mit der Wirklichkeit zu tun.
Sie vereint in sich die Merkmale Ihrer typischen Leserinnen oder der typischen Leser. Sie trägt sogar einen typischen Namen und hat ein typisches Gesicht.
Im Idealfall haben alle, die mit Ihnen gemeinsam Texte für diese Persona erstellen, einen Steckbrief (Persona-Template) von dieser Persona neben ihrem Computer hängen.
Wenn Sie das hinkriegen, sind Sie viele typischen Probleme los, die sich Schreibenden immer wieder in den Weg stellen.
10 Schreibprobleme, die kleiner werden oder verschwinden, wenn Sie für jede Ihrer Zielgruppen eine Persona erstellen
Wenn Sie beim Schreiben eine Persona vor Augen haben, lösen sich viele Probleme von selbst:
- Sie nerven Ihr Publikum nicht mehr mit Inhalt, den es längst kennt.
- Der ewige Streit mit Vorgesetzten und Kollegen darüber, welche Aspekte des Themas Ihr Text enthalten muss, und welche für das Publikum überflüssig sind, endet.
- Es wird viel leichter, einen überzeugenden Einstieg für Ihren Text zu finden.
- Sie wissen immer, in welcher Tonalität Sie Ihre Zielgruppe ansprechen müssen.
- Ihr Text wird auf den (Social Media-)Kanälen gesendet, die Ihre Zielgruppe tatsächlich nutzt.
- Sie schreiben souverän und mit gelöster Handbremse, weil Sie sicher sein können, mit Ihrem Text den Nerv Ihrer Zielgruppe zu treffen.
- Die Arbeit an Texten macht mehr Spaß – Sie schreiben nie wieder für den Papierkorb.
- Mit dem ewigen Feilen an einzelnen Formulierungen ist es auch vorbei, weil Sie sich sicher sein können, dass Ihr Publikum Ihren Worten mühelos folgt.
- Sie wissen, wann Sie die Recherche beenden können, weil Ihnen klar ist, was Ihre Leserinnen und Leser brauchen.
- Ihre Texte durchlaufen die Freigabe-Schleife weitgehend unbeschadet, weil alle, die daran beteiligt sind, das gleiche Ziel vor Augen haben.
Warum es nicht reicht, die Zielgruppe zu definieren
Genügt es nicht, die Zielgruppe grob anhand des Geschlechts, des Alters, des Bildungsniveaus und anderer sozio-demografischer Kriterien zu definieren?
Ein Beispiel zeigt, dass das eben nicht genügt:
Stellen Sie sich vor, Ihre Zielgruppe bestünde ausschließlich aus wohlhabenden, verheirateten, älteren, englischen Familienvätern, die Hunde lieben und gern Urlaub im Gebirge machen!
Auf den ersten Blick scheinen die hier aufgereihten Merkmale ein klares Bild von diesen Lesern zu zeichnen.
Aber all diese Merkmale treffen auf Prince Charles genauso zu wie auf Ozzy Osbourne. Die beiden sind sogar im gleichen Jahr geboren: 1948. Und doch ticken sie vollkommen unterschiedlich.
Charles und Ozzy werden an ein und demselben Thema – egal an welchem – kaum die gleichen Aspekte interessant finden. Und wenn Sie Charles auf die gleiche Weise ansprechen wie Ozzy, wird er das kaum wertschätzen.
Alter, Geschlecht, Einkommen, Nationalität, Hobbys etc. beschreiben Ihre Zielgruppe höchstens an der Oberfläche. Einblicke in das Gefühlsleben ihrer Mitglieder geben sie so gut wie nicht.
Die brauchen Sie aber, wenn Sie Ihre Leserinnen und Leser ins Herz treffen wollen.
Also, worauf warten Sie? Finden Sie endlich heraus, für wen Sie die ganze Arbeit eigentlich machen!
Lernen Sie Ihre Leserinnen und Leser wirklich kennen. Eine Persona zu erstellen, geht schneller und ist weniger kompliziert, als Sie möglicherweise denken.
Persona erstellen: So geht‘s!
Die Persona für eine Ihrer Zielgruppen erstellen Sie in fünf Schritten. Im Idealfall sind an diesem Prozess alle beteiligt, die bei der Textproduktion ein Wörtchen mitzureden haben. Das Ziel ist, dass am Ende alle die gleiche Persona im Kopf haben.
1. Datenbasierte Persona-Analyse
Als Erstes tragen Sie die harten Daten über Ihre Zielgruppe zusammen: Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf, Einkommen, Familienstand usw.
Typischen Quellen für solche Daten sind – je nach Branche – Leser-Befragungen, Kunden-Management-Systeme, die Köpfe Ihrer Vertriebs- oder Kundendienst-Mitarbeitenden, Google-Analytics o. ä.
Destillieren Sie aus den Daten, die Sie aus diesen und anderen Quellen gewinnen, die sozio-ökonomischen Fakten zu Ihrem typischen Leser oder der Leserin, die Sie mit Ihren Texten erreichen wollen.
2. Entwerfen Sie eine grobe Skizze Ihrer Persona
Beschreiben Sie Ihre Persona in fünf bis zehn Sätzen Prosa! Welche Aufgaben und Ziele verfolgt sie? Vor welchen Herausforderungen steht sie?
Konzentrieren Sie sich dabei auf den Ausschnitt der Realität, der für Ihre Themen am relevantesten ist. Wenn Sie für eine Angelzeitschrift schreiben, sind die konkreten beruflichen Ziele ihrer Persona irrelevant. Wenn Sie über Burnout-Prävention bloggen, sieht das anders aus.
Versetzen Sie sich in Ihre Persona!
Ist sie eher konservativ oder eher liberal? Was motiviert sie mehr, Geld oder Angst – oder etwas ganz anderes?
Finden Sie ein Foto, das eine Person zeigt, die so aussieht, wie Sie sich Ihre Persona vorstellen!
Am Ende dieses Schrittes geben Sie Ihrer Persona einen Namen. Wählen Sie ihn klug! Dieser Name soll später bei allen an der Produktion von Content Beteiligten die gleichen Assoziationen wecken.
Sie müssen nur noch sagen: "Dieser Text ist für Alice bestimmt." Und alle wissen Bescheid.
3. Welche Probleme und Sorgen plagen Ihre Persona? Finden Sie es heraus!
Enter your text here...Womit kämpft Ihre typische Leserin? Welche Hürden muss ihr Lieblingsleser überwinden, um seine Aufgaben zu erledigen und seine Ziele zu erreichen. Was nervt Ihre Persona?
Im Idealfall lindern Sie mit Ihren Texten die Sorgen und Nöte Ihrer Persona – neudeutsch Pain-Points. Voraussetzung dafür ist, dass Sie diese Pain-Points kennen.
4. Fragen Sie sich: Was erwartet oder erhofft sich meine Persona von meinen Texten?
Wieder geht es um Empathie. Diesmal führen Sie sich im Team vor Augen, welche Erwartungen Ihre Persona hegt.
Was erhofft sie sich von Ihrem Content? Wovon wagt sie nicht zu träumen?
Tragen Sie diese Informationen zusammen! Dann können Sie die Erwartungen Ihres Publikums erfüllen, oder sogar übertreffen.
5. Jetzt vervollständigen Sie den Steckbrief für Ihre Persona?
Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Analysen für Ihre Persona auf einer Seite möglichst übersichtlich zusammen!
Dieser Steckbrief mit Bild und Namen wird Ihnen und allen anderen Beteiligten ab sofort jederzeit vor Augen führen, für wen Sie schreiben. text here...
Wie Ihnen Ihre Persona hilft, schneller und besser zu schreiben
Mit Ihrer Persona vor Augen wird schon die Themen-Wahl viel leichter.
Ab sofort können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Inhalte bei Ihrem Publikum ankommen.
Bei der Recherche werden Sie schnell und zielstrebig jene Aspekte finden, die für Ihr Publikum besonders relevant sind.
Informationen, die Ihre Persona nicht braucht, können Sie souverän weglassen.
Sie wissen jederzeit, welche Worte Ihren Leserinnen und Lesern geläufig sind.
Kurz: Sie werden effizienter als bisher hilfreichere und lesenswertere Texte schreiben – und dabei auch noch Spaß haben.